Sie steht für Frühling, Hoffnung, Frische: Die Farbe Grün im Wohnbereich ist gerade mit ihren dunkleren Nuancen stark im Trend. Es stellt sich fast die Frage, welche Farbe eigentlich nicht zu Grün passt – so vielseitig ist die Farbwelt in all ihren Abstufungen und Schattierungen. Wie man die neuen Grüntöne am schönsten einsetzt und harmonisch kombiniert und welche Möbel und Accessoires besonders gut zu Wänden in Grün passen.
Grundsätzlich: Ein Grund dafür, dass Möbel, Accessoires und ganze Interieurs gerade so grün daherkommen, ist die Vielseitigkeit des Farbtons. Sie reicht von intensiv leuchtenden Nuancen, die in Grasgrün beinahe neonfarbene Akzente setzen, bis zu tiefdunklem Tannengrün sowie gräulichem Wald- oder Moosgrün. Abgetöntes Salbei und rauchiges Oliv wirken beruhigend und beinahe tröstlich. An der Grenze zwischen Blau und Grün liegt Petrol, das einerseits eine ruhige und höhlenartige Atmosphäre verströmt und andererseits durch den hohen Blauanteil auch anregend wirkt.
Das Wichtigste in Kürze: Keine Angst vor dunklem Grün – es macht Räume nicht kleiner, sondern verleiht ihnen sogar mehr Tiefe und Struktur. Insbesondere dann, wenn helle Farbakzente mit Grün kombiniert werden. Wer eher Kontraste und Gegensätze sucht, kombiniert Grün mit Rottönen. Helle Holztöne wirken modern mit dunklem Grün, solche mit komplementärem Rotanteil bringen zusammen mit bordeauxfarbenen Accessoires eine Vintage-Note ins Ambiente. Sehr erfrischend mit ihrer Kühle: helle Blautöne und leuchtendes Grün.
Eine Farb- und Materialkombination, die immer geht: mittlere Grünnuancen wie Salbei, Seegrün oder Lorbeer und Holztöne. Mit hellen Hölzern wie Esche oder geseifter Eiche entsteht ein luftiger, moderner Look.
Dunkle Holzarten wie Walnuss oder Räuchereiche waren in Kombination mit grau abgetönten Grüntönen in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beliebt. Bringt man die Materialien und Farben der Ära zusammen, entsteht auch in heutigen Interieurs ein eleganter Midcentury-Look, der Retro-Wohnkultur mit Wohnlichkeit kombiniert.
Einmal tief durchatmen! Gesellt sich Grün zu Blau, entsteht – bei dunklen Nuancen – entweder ein Zuhause, in dem Konturen verschwimmen und das höhlenartige Gemütlichkeit bietet, oder wie unten ein Raum, der durch kühle Aquafarben anregend und belebend wirkt.
Blaustichiges Grau und kräftige Grüntöne wirken edel und zurückhaltend, abgetönte Grünnuancen und cremiges Mittelgrau dagegen einladend und warm.
Die Designfarbe "Besinnliches Waldgrün" von SCHÖNER WOHNEN-Farbe (Bild oben) wirkt tatsächlich wie ein Spaziergang zwischen Fichten – es sei denn, das Grau des Sofas nimmt Sie so gefangen, dass Sie sich sogleich niederlassen wollen.
Die Dosis macht's: Grün und Violett oder pudrige Lilatöne passen bestens – wenn man es nicht übertreibt im Mischverhältnis. Nutzen Sie die kontrastreichen Töne als kleine Farbtupfer wie im Motiv unten, einer Karaffe von Hay, so verstärken sie den Effekt der jeweils anderen und wirken wie kostbare Edelsteine.
Kombiniert man zu viel Lavendel- oder Lilanuancen, kann der Raum schnell kühl und unpersönlich wirken. Doch wie viel Grün und Lila ist zu viel? Ein Tipp: Nehmen Sie weiße Tapete oder große Stücke Pappe, streichen Sie ein Stück im gewünschten Grün, vielleicht sogar in helleren und dunkleren Nuancen, und pinnen Sie es an die Wand. Mit Lila gehen Sie genauso vor und heften die Pappe daneben. Nun bei jeder Tages- und Nachtzeit begutachten – und erst dann entscheiden, ob sich bei Ihnen künftig Lila zu Grün gesellen darf. So erleben Sie keine unliebsamen Überraschungen.
Herrlich, so eine grüne Landschaft zu Hause oder etwa nicht? Komplett monochrome Farbwelten sind – jedenfalls auf Grün bezogen – sicher nichts für Farb-Anfänger:innen. Ist man sich aber sicher und Grün die absolute Lieblingsfarbe, so spricht nichts gegen eine großflächige Kombination unterschiedlicher Nuancen einer Grundfarbe. Im Gegenteil: Streichen Sie Grün in nuancierter Abstufung im trendigen All-Over-Look und kombinieren Sie wie auf dem Bild unten auch grüne Möbel und Accessoires, lässt sich prima mit sich auflösenden Konturen und Proportionen spielen.
Achtung: Da herkömmliche Wandfarben nicht dauerhaft auf anderen Untergründen wie Holz oder Metall haften, kann man sich in Baumärkten und Fachgeschäften zu vielen Wandfarben passende Lacke anmischen lassen. Aber es geht noch besser: Ganz neu sind die SCHÖNER WOHNEN-Designfarben, die einen noch einheitlicheren All-over-Effekt mit nur einer Produktlinie erzielen. Einfach die passende Grundierung von SCHÖNER WOHNEN-Farbe auftragen und wie gewohnt streichen.
Die Kombination von Grün und Mustern braucht Fingerspitzengefühl – oder ausgelassenen Mut, wie die Abbildung unten zeigt. Mit nichts können Sie Ihren Geschmack so deutlich und direkt ausdrücken wie mit einem dekorativen Muster. Die Frage ist lediglich: Wollen Sie es eher dezent oder soll es richtig knallen?
Zurückhaltende Tapetendekore bilden einen harmonischen Background für die Einrichtung. Starke Muster an der Wand spielen dagegen gern die Hauptrolle, sodass sich Möbel und Textilien farblich anpassen. Halten Sie sich dann bestenfalls an ähnliche Grünnuancen oder kombinieren Sie Muster in Grüntönen wie oben beschrieben mit Blau oder wie hier mit Gelb. Wer unsicher ist, streicht oder tapeziert im Zweifel lieber nur eine Wand musterhaft und die anderen einfarbig in Grün.
© G+J LIVING Digital GmbH